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Vordach montieren – Schritt für Schritt

Hausbesitzer, die ein Vordach montieren, bewahren ihren Eingangsbereich und die Haustür vor Wind, Wetter und Schmutz. Foto: © U. J. Alexander / stock adobe

Im Regen vor der Haustür verzweifelt nach dem Hausschlüssel kramen oder bibbernd im Windzug mit dem Postboten ein Schwätzchen halten, trübt die Stimmung. Spätestens bei diesen Szenarien kommen Hauseigentümer auf die Idee, ein Vordach zu montieren. Dieses schützt den Eingangsbereich vor Regen, Schnee und Hagel und mit seitlichen Wänden versehen vor Böen.

Vordach: Vorteile im Überblick

Ein Vordach hält Regen, Schnee und Hagel vom Eingangsbereich des Hauses fern. Schmutz und Nässe bleiben draußen.

Neben der Wetter- und Schmutzschutzfunktion dient ein Vordach als Blickfang und verleiht dem Bereich vor der Eingangstür einen einladenden Charakter.

Material und Design der Überdachung bestimmen, ob sie klassisch-elegant, modern-minimalistisch oder prunkvoll daherkommt.

Das richtige Material fürs Vordach

Bevor Hauseigentümer jedoch ein Vordach montieren, fällen sie eine Materialentscheidung. Sie wirkt sich darauf aus, wie die Überdachung aussieht und ob sie zu Haus und Haustür passt.

Holz als Vordachmaterial – natürlich und robust

Hölzerne Vordächer schenken einem Haus einen urigen bis stilvoll-modernen Charakter. Holzart und -design nehmen auf die Optik Einfluss.

Unbehandeltes Holz passt als Vordachmaterial zu klassischen sowie rustikalen Haustypen. Für einen modernen Look streichen Heimwerker ihr Holzvordach farbig oder wählen beim Kauf eine außergewöhnliche Form.

Das stabile Naturmaterial braucht in regelmäßigen Abständen einen Schutzanstrich. Ohne ihn verringert sich die Haltbarkeit des Vordaches durch die Einflüsse der Witterung oder einem Pilzbefall.

Ein metallisches Vordach montieren – eine gute Idee?

Zu den modernen Vordachvarianten gehören Trapezbleche, Kunststoffüberdachungen sowie Glas- oder Metallalternativen. Letztere bestehen aus rostfreiem Edelstahl oder Aluminium.

Beide Varianten widerstehen rauem Wetter und brauchen keine Pflege. Ebenfalls vorteilhaft:

  • Metall passt als Vordachmaterial zu älteren und modernen Häusern.
  • Die Stabilität des Materials erlaubt für die Überdachung des Eingangsbereichs grazile und voluminöse Formen.
  • Metall überzeugt mit einer langen Lebensdauer.
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Heimwerker bedenken vor dem Kauf, dass Edelstahl ein hohes Eigengewicht hat, was die Montage erschwert.

Ein Vordach aus Kunststoff – wann empfiehlt es sich?

Acryl und Polycarbonat eignet sich als Materialien für ein Vordach, weil sie leicht und dennoch widerstandsfähig sind. Sie brauchen wenig Pflege und stehen transparent sowie in zahlreichen Farben und Strukturen zur Auswahl.

Jedoch bekommt Kunststoff unter Einfluss von Sonnenlicht und Temperaturschwankungen leicht Risse, die die Stabilität der Überdachung beeinträchtigen. Gleichzeitig begünstigen sie Schmutzansammlungen und Verfärbungen.

Ein Wetterschutz aus Glas – grazil und modern

Zu einer modernen Hausfassade passt ein Vordach aus Glas mit einer Konstruktion aus Edelstahl.

Bei den gläsernen Vordächern unterscheiden Fachleute zwischen Echtglas und Kunststoffglas.

Kunststoffgläser

Acrylglas (Polymethylmethacrylat/PMMA)

Dieses ist äußerst belastbar und im Vergleich mit Echtglas bruchsicherer. Extremen Witterungen hält es stand und ist lichtdurchlässiger als echtes Glas. Zudem ist es UV-stabil und kostet weniger. Von Nachteil ist, dass die Oberfläche leicht zerkratzt und im Laufe der Zeit gelb erscheint. Zudem lässt es sich schlechter reinigen als echtes Glas.

Polycarbonatglas

Dieses Kunststoffglas besteht aus einem Verbund von Polycarbonat und Glas. Es eignet sich für ein Vordach, weil es weniger anfällig für Kratzer, extrem belastbar und witterungsbeständiger ist als eine Echtglas-Variante. Im Preis liegt es niedriger als echtes Glas. Es ist jedoch mit 85 % weniger lichtdurchlässig und sieht nach einiger Zeit matt aus.

Echtglas-Varianten im Überblick:

 
GLASART VORTEILE NACHTEILE
Floatglas Gering kratzanfällig

 

Verletzungsgefahr bei Bruch
Teilvorgespanntes Glas (TVG) Doppelte Stabilität von Floatglas bei identischer Stärke

Äußerst witterungsbeständig

Im Vergleich mit Einscheiben-Sicherheitsglas weniger biegfest

Verletzungsgefahr im Bruchfall

Verbund-Sicherheitsglas (VSG) aus 2 Flachglasscheiben, die mit einer reißfesten Folie miteinander verbunden sind. Geringe Verletzungsgefahr, da die Scherben bei Bruch an der Folie haften bleiben

Gering kratzanfällig

Einfach zu pflegen

Hohes Gewicht

 

Ein Trapezblech als Vordach – eine gute Wahl?

Hauseigentümer, die eine schlicht-moderne Optik bevorzugen, nutzen Trapezbleche als Haustürüberdachung. Neben ihrem zurückhaltenden Design punkten sie mit:

  • hoher Materialbeständigkeit
  • hoher Standhaftigkeit gegenüber Schneelasten
  • geringem Eigengewicht
  • ihrer „Rillenform“, durch die das Wasser zuverlässig abfließt.

Ein Vordach aus Trapezblechen hält hohen Temperaturen stand und braucht keine Pflege.

Ein Nachteil ist die Geräuschentwicklung, wenn Regen und Hagel auf das Blech fallen. Meist klingt es scheppernder als bei anderen Vordachmaterialien.

Welche Vordachtypen gibt es?

Neben dem Vordachmaterial überlegen Hausbesitzer, welche Form ihnen vorschwebt.

Freitragend

Ein „schwebendes“ Vordach wirkt licht und leicht. Es kommt für kleine Hauseingänge infrage. Wichtig ist die Montage an einer tragenden Wand.

Vordach mit Stützen

Eine oder mehrere Stützen braucht ein Vordach, wenn seine Tiefe über 1,50 Meter liegt. Stützpfeiler aus Holz oder Metall tragen einen Teil seines Gewichts. Sie können den Hauseingang jedoch optisch einengen.

Satteldach

Ob freitragend oder mit Stützen – auch die eigentliche Form unterscheidet sich bei Haustürüberdachungen. Das Satteldach gehört zu den Steildächern. Schmutz und Niederschlag fließen zu den Seiten ab.

Flachdach

Flachdächer ragen geradeaus. Sie wirken minimalistisch und modern. Allerdings kann sich materialabhängig Schmutz und Feuchtigkeit darauf sammeln.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vordach-Montage

Wie Hausbesitzer ihr Vordach montieren, hängt von dessen Form, Material und Gewicht ab. Entscheiden sie sich für ein freitragendes Modell, gehen sie folgendermaßen vor:

  • Sie greifen zu Zollstock und Wasserwaage, um oberhalb der Haustür eine gerade Linie zu markieren. Sie liegt rund 20 Zentimeter über dem Türsturz und legt die Höhe fest, in der sich das Vordach befindet.
  • Anschließend markieren sie die Bohrlöcher für das Vordach-Befestigungssystem. Die jeweiligen Montageunterlagen verraten, in welcher Position sich die Löcher befinden sollen. Ebenso erfahren die Heimwerker darin, wie groß und tief sie die Bohrlöcher mit der Schlagbohrmaschine bohren müssen.
  • Nach dem Bohren saugen sie die Löcher gründlich aus und setzen Dübel ein. Ein nützliches Werkzeug, das dabei hilft, ist ein Hammer.
  • Anschließend schrauben die Heimwerker die Trägerkonstruktion des Vordachs in die Dübel. Zum Schluss befestigen sie das Dachelement in der Haltevorrichtung.

Fazit

Hausbesitzer, die ein Vordach montieren, bewahren ihren Eingangsbereich und die Haustür vor Wind, Wetter und Schmutz. Material- und Designwahl entscheiden, wie die Überdachung zum Haus passt.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).