Steht eine Renovierung an oder sind Dinge im Haus und Garten zu reparieren, können Sie mit etwas handwerklichem Geschick viel Geld sparen. Doch es geht nicht, ohne in Werkzeuge zu investieren. Müssen diese immer teuer sein? Reicht nicht ein Akkuschrauber aus dem Baumarkt oder vom Discounter? Worauf kommt es an beim Werkzeugkauf? Bestimmt der Preis die Qualität?
Qualität vs. Preis – worauf kommt es an?
Teurer ist besser und hochwertiger – so nehmen Konsumenten die hohen Preise wahr. Doch dahinter steckt Psychologie. Machen wir einen Ausflug in ein Kaufhaus. Neben dem No-Name-Produkt im Niedrigpreisbereich steht ein Markenartikel, der wesentlich mehr kostet.
In einer solchen Situation beginnt das Gehirn zu arbeiten. Kann das No-Name-Produkt etwas taugen, wenn es um so viel preiswerter ist? Zahle ich doppelt oder dreifach, weil das Gerät in kurzer Zeit defekt ist und eine Reparatur nicht lohnt?
Oder reicht es für meinen Bedarf? Schließlich dauert die Renovierung nicht ewig. Wieder werfen Sie einen Blick auf das Markenprodukt. Es macht etwas her. Es wirkt stabiler und vertrauenerweckender als das kostengünstige Modell. Und die Marke hat sich bewährt. Qualität hat schließlich seinen Preis. – Die Begierde nach dem Markenprodukt ist geweckt.
Lohnt sich für Sie der höhere Preis?
Wägen Sie ab, denn der höhere Preis lohnt sich nur, wenn die Qualität und die Verarbeitung stimmen. Hochwertige Werkzeuge sind langlebig. Ihre Materialien verschleißen langsam und Gebrauchsspuren durch Abnutzung machen sich erst nach Jahren bemerkbar.
Durch den Kauf eines Werkzeuges mit langer Haltbarkeit vermeiden sie Folgekosten. Der Kauf mehrerer No-Name-Produkte ist oft teurer als die Investition in ein bewährtes Markenprodukt.
Ein Blick lohnt sich zudem auf die Garantiezeit. Ein Hersteller, der weiß, dass sein Werkzeug ein Qualitätsprodukt ist, kann risikolos eine lange Garantiezeit gewähren.
Bei Billigwerkzeugen existieren oft keine Ansprechpartner oder der Service ist wenig hilfreich. Ein Reparaturangebot existiert nicht.
Ein teures Werkzeug ist durchdacht und liegt gut in der Hand. Neben dem Komfort besitzt es Sicherheitsvorkehrungen. Durch Zubehör ist es in seinen Funktionen erweiterbar. Zudem besitzt es ein ansprechendes Design. Ist das alles gegeben und nutzen Sie das Werkzeug häufig, kann sich der Kauf lohnen.
Zahlen Sie nur für die Marke?
Vergleichen Sie die Werkzeuge, indem Sie die Produkt- und Leistungsmerkmale lesen. Hilfreich sind zudem Rezensionen von unabhängigen Testern. Danach haben Sie einen ersten Eindruck, ob sich der Kauf des Markenprodukts auszahlt. Gibt es kaum Leistungsunterschiede zwischen dem No-Name-Produkt und dem der Marke, wagen Sie den Kauf der preisgünstigen Variante. Die Zeit zeigt, ob Sie richtig lagen.
Werkzeugklassen im Überblick
Günstig
Günstige Werkzeuge taugen für gelegentliche und einfach durchführbare Reparaturen und Projekte. Zu beachten ist, die begrenzte Lebensdauer, wenn Sie das Produkt wider Erwarten intensiver nutzen.
Mittel
Zählen Sie sich zu den ambitionierten Handwerkern? Dann sind für Sie die Werkzeuge der Mittelklasse richtig. Diese bestehen im Vergleich mit der günstigen Werkzeugklasse aus hochwertigeren und robusteren Materialien. Mittelklasse-Werkzeuge sind langlebig und präzise. Auf das Tool erhalten Sie Garantie. Es ist darauf ausgelegt, dass Sie es häufiger nutzen.
Profi
Profi-Werkzeuge halten langen Einsatzzeiten stand. Mit den robusten Tools (Werkzeugen) sind präzise Arbeiten möglich. Die Hochwertigkeit ist ihnen anzusehen und auch dem Hersteller ist sie bewusst. Deshalb vergibt er lange Garantiezeiten.
Welche Werkzeuge lohnen sich in Profiqualität?
Werkzeuge in Profiqualität sind für einige Arbeiten im und am Haus unerlässlich. Bei Holzarbeiten, die wie bei den Fußleisten nur exakt ausgeführt ein professionelles Bild vermitteln, zahlt es sich aus, ein wenig mehr zu investieren.
Geht es um präzise Sägearbeiten, brauchen Sie dazu Werkzeuge, auf die Sie sich verlassen können. Dazu gehören die Gehrungssägen, Kreissägen und Stichsägen. Festool ist in diesem Bereich eine bedeutende Marke. Deren Werkzeuge und die der Marke DeWalt punkten mit einer herausragenden Schnittgenauigkeit.
Beabsichtigen Sie, Löcher in extrem harte Materialien oder in Stahlbetonwände zu bohren, verwenden Sie einen Bohrhammer. Eine Profi-Bohrmaschine könnte mit dieser Arbeit bereits überlastet sein. Mit einem Bohrhammer in Profiqualität schaffen Sie es jedoch, die härtesten Wände zu durchdringen.
Auch der Hammer sollte zu Ihrer Sicherheit den Anforderungen eines Profis genügen. Denn wenn Sie zuschlagen und der Kopf des Hammers fliegt wegen eines zerbrochenen oder nicht passenden Stiels durch die Luft oder auf Ihre Füße, bedeutet dies akute Verletzungsgefahr.
Marken vs. No-Name – Unterschiede in Verarbeitung und Haltbarkeit
Kaufen Sie No-Name-Werkzeuge ein, erhalten Sie Produkte, bei denen bei der Qualität der Materialien und bei den Produktionsschritten gespart wurde. Insbesondere betrifft dies die Qualitätskontrolle.
Deshalb finden Sie in Baumärkten und bei Discountern, gut verarbeitete preiswerte Werkzeuge aus einfachen Stählen, aber auch solche, die bei einem Markenprodukt nicht durch die Kontrollen gerutscht wären. Die nachlässige Produktion erkennen Sie an einer ungleichmäßigen Wärmebehandlung und an rauen Kanten. Bewegliche Teile haben mehr Spielraum.
Dagegen verarbeiten Markenhersteller zur Fertigung ihrer Werkzeuge hochwertige Legierungen wie Chrom-Vanadium-Stahl. Sie kontrollieren streng und achten auf eine gleichbleibend hohe Qualität. Die Schnittkanten bei Zangen sind beispielsweise gratfrei und Steckschlüssel haben kein Spiel. Elektrische Werkzeuge sind mit hochwertiger und teurer Technik ausgestattet.
Die Haltbarkeit der No-Name-Werkzeuge ist eingeschränkt. Dies resultiert daraus, dass die Tools nur eine Basis-Härtebehandlung erfahren. Zusätzliche Beschichtungen fehlen. Dadurch reibt sich Material schnell ab. Es rostet und auch die Kraftübertragung lässt mit der Häufigkeit der Nutzung nach. Ebenso verhält es sich mit der Schnittqualität.
Akkugeräte: Preis-Leistungs-Tipps für Heimwerker
Akkugeräte sind bei Heimwerkern beliebt, denn bei den normalen Geräten stört das Kabel. Mit einem Akkugerät sind Sie flexibel. Akkuschrauber, Kapp- und Gehrungssäge, Bohrhammer sowie die Handkreissäge sind einige Beispiele für Akkugeräte. Die Tabelle zeigt einen unabhängigen Preis-Leistungsvergleich.
Gerät | Marke | Leistung in Volt | Preis | Besonderheiten |
Akkuschleifer | Festool
Metabo |
18 | 100 bis 200 € | hohe Schleifleistung
ergonomisch leise |
Akku-Schlagbohrer | DeWalt
Einhell |
18 – 20 | 150 bis 200 € | robust
eignet sich für harte Materialien |
Akku-Bohrschrauber | Bosch
Makita |
18 – 20 | 100 bis 200 € | hohes Drehmoment
vielseitig geringes Gewicht |
Akku Kapp- und Gehrungssäge | Stanley | 18 | ca. 300 bis 320 € | mit 83 Dezibel angenehm leise |
Tipps zur Auswahl eines akkubetriebenen Werkzeugs
Achten Sie beim Kauf eines akkubetriebenen Werkzeugs auf die Amperestunden des Akkus. Je höher diese liegen, desto länger läuft der Akkumulator.
Erkundigen Sie sich, ob Sie Zubehör kaufen können? Auch diesem Kaufkriterium sollten Sie Beachtung schenken.
Bedenken Sie, dass eine lange Garantiezeit auf ein hochwertiges Produkt in mittlerer oder Profiqualität hindeutet.
Achten Sie auf die Kompatibilität der Werkzeuge, sparen Sie Kosten, weil sie nur einen Akku benötigen.
Gebraucht kaufen oder mieten – Alternativen zum Neukauf
Brauchen Sie ein teures Werkzeug für ein einmaliges Projekt? Da lohnt ein Kauf wenig. Jedoch bieten Baumärkte und Online-Anbieter Ihnen an, die Werkzeuge zu mieten.
Eine weitere Möglichkeit, Kosten zu sparen, ist der Kauf von gebrauchten Werkzeugen. Sie bekommen oft noch gut erhaltene Geräte zu einem Bruchteil des Neukaufpreises.
Fazit
Werkzeuge für Heimwerker müssen nicht teuer sein, denn Sie haben die Möglichkeit, diese zu mieten oder gebraucht zu kaufen. Auch No-Name-Produkte sind verwertbar, solange Sie die Werkzeuge nur selten brauchen. Für einen ambitionierten Heimwerker empfiehlt es sich jedoch, auf Qualität und Langlebigkeit sowie auf die Garantiezeiten zu achten.