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Treppenlift – Kostenübernahme durch die Krankenkasse?

Der Kauf eines Treppenlifts bringt mit zunehmendem Alter und schwindender Mobilität eine Menge Vorteile. Foto: © Ingo Bartussek / stock adobe

Wir können bei der Einrichtung unserer eigenen vier Wände viel dafür tun, dass ein Haus oder eine Wohnung komfortabel wird. So schaffen wir uns oft hochwertigere Möbel an, um unserer Gesundheit etwas Gutes zu tun.

Von ergonomischen Stühlen bis hin zum Sessel mit Aufstehhilfe.Vor allem mit zunehmendem Alter tun wir vieles, um unser Zuhause so angenehm und barrierefrei wie möglich zu gestalten.

Ein wichtiger Baustein für ein barrierearmes Zuhause kann ein Treppenlift sein. Wir von komfortabel24.de zeigen, warum ein Treppenlift sich für jeden Hausbesitzer irgendwann einmal lohnt und wie man zumindest einen Teil der Kosten erstattet bekommen kann.

Warum ein Treppenlift?

In jungen Jahren macht man sich über Themen wie Mobilität und Unabhängigkeit nur wenige Gedanken. Doch mit zunehmendem Alter werden diese Themen immer wichtiger. Sie sind mehr und mehr ein wichtiger Aspekt unseres Lebens. Vor allem wer in einem eigenen Haus lebt und sich dort auch im Alter noch richtig wohlfühlt, wird es irgendwann schwer haben, jeden Winkel seines Hauses zu erreichen.

Nicht umsonst gelten Treppen als eine der häufigsten Unfallursachen für ältere Menschen. Genau diese Gefahr können Sie mit einem Treppenlift umgehen.

Welche Vorteile bringt ein Treppenlift mit?

Der wichtigste Punkt ist hier die Sicherheit. Ein Sturz auf der Treppe kann für einen älteren Menschen eine ganze Reihe schwerer Verletzungen nach sich ziehen. Oberschenkelhalsbrüche oder andere Knochenbrüche sind dabei keine Seltenheit. Auch innere Verletzungen können auftreten, was zum Teil auch lebensgefährlich werden kann.

Mit einem Treppenlift setzen Sie sich der Gefahr eines Sturzes gar nicht mehr aus. Sie setzen sich einfach bequem in Ihren Lift und lassen sich die Treppe hinauf oder hinunter transportieren.

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Das verdeutlicht direkt den zweiten großen Vorteil: die Unabhängigkeit. Viele ältere Menschen leben schon lange in ihrem eigenen Haus und möchten ihr Zuhause weiter bewohnen. Ein Treppenlift ermöglichte es Ihnen, auch im fortgeschrittenen Alter noch immer alle Bereiche Ihres Hauses problemlos zu erreichen. Das fördert das Selbstwertgefühl und natürlich die Lebensqualität.

Sie sind auf die Unterstützung von Pflegekräften oder von pflegenden Angehörigen angewiesen? Auch für diese stellt ein Treppenlift eine erhebliche Entlastung dar. Vor allem dann, wenn Sie sonst von einem Bereich des Hauses in einen anderen begleitet und auf der Treppe gestützt werden mussten. Damit werden Stress und körperliche Belastung für alle Beteiligten erheblich reduziert.

Bleibt noch der finanzielle Vorteil zu nennen. Denn ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung ist oft mit hohen Kosten verbunden. Das Pflegegeld allein reicht nicht aus, um die Pflege in einer Einrichtung zu bezahlen. Da die Anschaffung und Montage eines Treppenlifts auf verschiedene Arten gefördert werden können, ist er auf jeden Fall eine günstige Alternative, bevor Sie über den Schritt in ein betreutes Wohnen oder in eine Pflegeeinrichtung nachdenken müssen.

Kosten eines Treppenlifts

Ein Komplettpaket inklusive Montage und Inbetriebnahme können Sie bereits ab ca. 4.000 Euro erhalten. Nach oben hin gibt es hier wenig Grenzen – auch besonders edle Modelle für 10.000 Euro und mehr sind am Markt zu finden. Für die konkrete Preisgestaltung gibt es drei Faktoren, die maßgeblich sind. Sie selbst haben aber nur auf einen dieser drei Faktoren einen wirklichen Einfluss.

Das Modell

Es gibt die ganz einfachen Modelle mit einer Sitzschale, einer Ablage für die Füße und rechts und links Lehnen für die Arme. Diese Modelle sind optisch nicht unbedingt dekorativ, sie erfüllen aber ihren Zweck und sind hinreichend bequem und natürlich sicher.

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Es gibt aber auch besonders gepolsterte Modelle, mit ergonomischer Sitzform und verschiedenen Extras. Das treibt den Preis deutlich in die Höhe.

Die Treppenform

Auf diesen Faktor haben Sie keinen Einfluss. Hier geht es darum, ob Ihre Treppe um die Kurve geht oder ob es sich um eine gerade Treppe handelt. Die günstigste Variante ist die gerade Treppe, da sie da nur eine gerade Schiene an der Wand oder dem Geländer benötigen, um den Treppenlift hinauf- und hinabfahren zu lassen. Bei einer oder gar zwei Kurven auf dem Weg nach oben benötigen Sie bereits ein Modell zu einem höheren Preis.

Der Einbauaufwand

Dieser ist ebenfalls von der Beschaffenheit der Treppe und des Treppenhauses abhängig. Je einfacher der Treppenlift installiert werden kann, desto niedriger fallen am Ende die Gesamtkosten aus.

Neben den Ausgaben für den Einbau und die Inbetriebnahme des Treppenlifts fallen auch regelmäßig Kosten für die Nutzung des Lifts an. Zum einen verbraucht ein Treppenlift Strom. Zum anderen können immer mal wieder Kosten für eine Reparatur oder eine Wartung auf Sie zukommen. Gerade im Bereich der Wartung sollten Sie sich vor der Entscheidung für ein Modell darüber informieren, welche Wartungsintervalle vom Hersteller empfohlen werden.

Möglichkeiten der Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Die gesetzliche Krankenkasse trägt die Kosten für einen Treppenlift grundsätzlich nur, wenn Sie einen Pflegegrad haben. Ab einem Pflegegrad von 1 können Sie jährlich einen Zuschuss in Höhe von 4.180 Euro für bauliche Installationen beantragen, die als wohnumfeldverbessernde Maßnahmen für pflegebedürftige Personen betrachtet werden können.

Die Voraussetzung dafür ist ein Nachweis, dass Sie einen Treppenlift benötigen, weil die Treppen in Ihrem Haus ohne eine solche Unterstützung für Sie nur sehr schwer zu bewältigen sind. Wichtig ist dabei, dass Sie den Zuschuss beantragen, bevor Sie den Treppenlift kaufen bzw. den Einbau und die Installation beauftragen.

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Weitere Möglichkeiten der Kostenübernahme

Neben der Pflegekasse, die Ihrer gesetzlichen Krankenkasse zugeordnet ist, bietet auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine gute Möglichkeit der Förderung für den Einbau eines Treppenlifts.

Hier können Sie einen Kredit von bis zu 50.000 Euro zu einem vergünstigten Zinssatz aufnehmen. Dieser Förderkredit wird gewährt, wenn Sie eine Umbaumaßnahme planen, die Barrieren in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus reduziert. Die Gewährung erfolgt unabhängig von Ihrem Alter und der Frage, ob Sie einen Pflegegrad haben oder nicht.

Neben einem möglichen KfW-Kredit bieten auch Gemeinden, Landkreise und Bundesländer immer mal wieder eigene Förderprogramme für die Reduzierung von Barrieren in den eigenen vier Wänden an. Informieren Sie sich dazu am besten bei Ihrem zuständigen Bauamt. So erfahren Sie am einfachsten, ob Sie in einer Region leben, in der aktuell ein Förderprogramm aufgelegt wurde.

Fazit

Ein Treppenlift bringt mit zunehmendem Alter und schwindender Mobilität eine Menge Vorteile. In vielen Fällen ist mit einem solchen Treppenlift sogar der Verbleib in den eigenen vier Wänden möglich, selbst wenn die Person allein lebt und pflegebedürftig ist.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).