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Heimkino einrichten – Anleitung & Tipps

Zu Hause ein Heimkino einrichten: Mit diesen Tipps holen sich Filmfans das Kinoerlebnis direkt ins heimische Wohnzimmer. Foto: © StockPhotoPro / stock adobe

Zu Hause ein Heimkino einrichten: Mit diesen Tipps holen sich Filmfans das Kinoerlebnis direkt ins heimische Wohnzimmer. Alles, was sie dafür brauchen, sind ein geeigneter Raum, die passende Technik und gemütliche Sitzgelegenheiten.

Vorteile eines eigenen Heimkinos

Mit einem Heimkino kommen Filmfans jederzeit in den Genuss eines Kinoabends, ohne an der Kasse zu stehen, viel Geld auszugeben und sich von störenden Kinobesuchern nerven zu lassen. Einen Film aussuchen, Beamer anschalten, und schon flimmert der Streifen über die Leinwand – egal, ob es zwölf Uhr mittags oder nachts halb zwei ist. Das Popcorn ist aufgegessen, das Telefon klingelt oder die Blase drückt? Kein Problem, einfach den Film stoppen und nach einer kurzen Pause weitermachen.

Raumwahl und Vorbereitung

Filmfreunde beachten beim Einrichten ihres Heimkinos die Größe, Lichtverhältnisse und Akustik des Raums.

Einen geeigneten Raum finden

Filmfans, die sich in ihrem Zuhause ein Heimkino einrichten, benötigen einen großen, ruhigen Raum, der sich abdunkeln lässt – zum Beispiel das Wohnzimmer oder der Keller. Wer mehr Platz hat richtet sich ein separates Kinozimmer ein, das ausschließlich heimischen Filmevents vorbehalten ist.

Im Idealfall bietet der Raum ausreichend Platz für Technik (Leinwand oder großer TV, Beamer, Soundsystem) und Sitzgelegenheiten. Eine Leinwand hat etwa eine Breite von 2 bis 4 Metern. Der Standort des Projektors ist mindestens 1,5 Mal so weit entfernt wie das Bild breit ist. Misst die Leinwand 2,5 Meter, muss der Raum wenigstens 4 Meter lang sein.

Tipp: Reicht die Raumgröße nicht aus, nutzen Heimkinofans eine kleinere Leinwand oder einen Kurzdistanzbeamer, der auf geringem Raum ein großes Bild erzeugt.
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Die Lichtverhältnisse optimieren

Verdunklungsvorhänge an den Fenstern, Jalousien oder blickdichte Rollos verhindern, dass Sonnenlicht auf die Leinwand fällt, da der weiße Grund Fremdlicht reflektiert. Wer den Raum nicht komplett abdunkeln möchte, investiert in eine Hochkontrastleinwand (Silberleinwand).

Diese hat eine metallpigmentierte Lackbeschichtung, die das Licht des Beamers in Richtung der Zuschauer bündelt und gleichzeitig schräg einfallendes Kunst- und Sonnenlicht filtert.

Tipp: Eine indirekte Beleuchtung verleiht dem Raum eine angenehme Atmosphäre. Neben Wandlampen empfiehlt sich eine sanfte Hintergrundbeleuchtung für den Fernseher oder die Wohnwand.

Die Raumakustik verbessern

Damit der Sound nicht nachhallt, installieren Bewohner Schallabsorber oder Akustikpaneele an den Wänden und Decken. Diese schlucken die Schallwellen und dämpfen laute Geräusche.

Teppiche aus Schurwolle und Hochflorteppiche haben schallabsorbierende Eigenschaften. Sie reduzieren den Hall in den Räumen und speichern ausreichend Wärme für ein angenehmes Raumklima. Je länger und dichter der Flor des Bodenbelags ist, desto wirksamer unterdrückt er das lärmende Echo. Varianten mit einer Rückbeschichtung aus Akustikfilz absorbieren bis zu 40 Dezibel.

Möbel schlucken einen Großteil des Schalls, wodurch sich der Raumklang verbessert. Aber auch Lampen, Wandteppiche und Vorhänge an den Wänden haben einen positiven Effekt.

Bildtechnik: Beamer oder TV?

Wer sich ein Heimkino einrichten möchte, setzt auf die Kombination aus Leinwand und Beamer. Da die Projektionsfläche viel Platz wegnimmt, empfehlen sich mechanische oder motorisierte Leinwandrollos, die nach dem Gebrauch unsichtbar in einem Rollkasten an der Decke verschwinden.

Wohnraumoptimierte Beamer haben einen großen Zoombereich und eine leise Lüftung. Verfügen sie über eine Funktion, befestigen Nutzer das Gerät an der Decke oder stellen es direkt neben das Sofa. Verschiedene Modi passen die Farben und den Kontrast an die Helligkeit im Raum an, sodass auch tagsüber Kinofeeling aufkommt.

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Für den privaten Heimkinoraum oder ein großes Wohnzimmer kommen 85- oder 90-Zoll-Fernsehgeräte infrage, die im Vergleich zur Leinwand ein gestochen scharfes Bild in 4K UHD erzeugen. Mit moderner Technologie ausgestattet, optimieren Algorithmen die Bildqualität oder den Klang. Preislich bewegen sich diese zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Smarte Beamer kosten im Vergleich etwa 300 Euro.

Soundsystem: Der perfekte Heimkino-Sound

Ein Projektor hat keine integrierten Lautsprecher, daher benötigt ein Heimkino, ein zusätzliches Soundsystem:

  • Ein 1-System mit zwei Frontlautsprechern links und rechts neben dem Bildschirm und einem Subwoofer für tiefe Bässe empfiehlt sich für Kinofans mit kleinem Budget.
  • Einen Tick besser ist ein 1-System mit einem weiteren Frontlautsprecher und zwei zusätzlichen Surround-Lautsprechern, die einen räumlichen Klang erzeugen. Damit fühlen sich Zuschauer „mittendrin“. Eine Erweiterung mit Höhenlautsprechern simuliert Geräusche von oben – für ein 3D-Erlebnis.

Größere Räume statten Filmfreunde mit einem 7.1-System aus, das mit zwei weiteren Surround-Lautsprechern das Klangerlebnis intensiviert.

Tipp: Optional kommt eine Soundbar zum Einsatz, die in einem schlanken Gehäuse mehrere Lautsprecher und einen Subwoofer vereint. Auch diese unterstützt das 3D-Erlebnis mit Dolby Atmos.

Abspielgeräte und Streamingoptionen

Über ein HDMI-Kabel oder Bluetooth verbinden Nutzer den Beamer mit dem TV-Receiver, dem Computer oder dem Media-Player. Wer auf das umständliche Anschließen externer Abspielgeräte verzichten möchte, greift zu einem Projektor, der sich mit dem heimischen WLAN-Netzwerk koppelt, um Spielfilme und Serien zu streamen.

Beim Großbild-TV erfolgt die Verkabelung externer Abspielgeräte ebenfalls über HDMI und Bluetooth. Praktischer ist jedoch ein Smart-TV, der – mit diversen Streaming-Apps ausgestattet – auf verschiedene Inhalte zugreift.

Möbel und Sitzgelegenheiten

Kinosofas und -sessel verleihen dem Raum gemütliche Atmosphäre. Sie haben eine hohe Rückenlehne zum Anlehnen und verstellbare Fußstützen. Die dick gepolsterten Kinomöbel unterstützen die Wirbelsäule und mindern Rückenbeschwerden durch langes Sitzen.

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Motorisch verstellbare Modelle bieten den größten Komfort. Nutzer schauen den Film wahlweise in einer liegenden oder sitzenden Position. Konsolen und Halter erlauben das sichere Abstellen von Getränken, Snacks und Fernbedienung.

Sofas, Liegesessel, Bodenpolster und Sitzsäcke eignen sich ebenfalls fürs Heimkino. Nutzer platzieren sie mit ausreichend Abstand zur Leinwand und den Lautsprechern im hinteren Drittel oder in der Mitte des Raumes. Beim Aufstellen darauf achten, dass jeder einen ungehinderten Blick auf die Bildfläche hat.

Fazit: Das perfekte Heimkino für dein Zuhause

Für ein optimales Heimkinoerlebnis dunkeln Filmfans das Zimmer mit Vorhängen ab, um das Bild gestochen scharf zu projizieren und den seitlichen Lichteinfall zu mindern. Teppiche, gepolsterte Möbel und Akustikpanele dämpfen den Raumklang. Ein hochwertiges 7.1-Soundsystem und flexibel verstellbare Kinosessel verwandelt das Wohnzimmer oder den Keller in einen gemütlichen Kinosaal mit perfektem 3D-Sound.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).