Statistisch gesehen hat die Dusche in Deutschland der guten alten Badewanne schon längst den Rang abgelaufen. Die Menschen in Deutschland duschen also viel mehr als sie baden. Daher spielt die Wahl des richtigen Duschsystems eine wichtige Rolle. Wir erklären den Unterschied sowie die Vorurteile zwischen den beiden beliebtesten Systemen.
Die Wahl des richtigen Duschsystems
Heute sind vor allem zwei Duschsysteme geläufig: die klassische Duschwanne – wahlweise abgetrennt durch eine feste Duschwand mit Tür oder mit einem Vorhang – sowie die bodengleiche bzw. ebenerdige Dusche mit einer Duschrinne als Ablauf.
Bevor es losgehen kann und die ersten Modelle in die nähere Auswahl kommen können, muss eruiert werden, wie viel Platz zur Verfügung steht. Wer eine Dusche kaufen möchte, benötigt also die Maße der gewünschten Einbaustelle.
Entsprechen diese nicht den vorgegebenen Standards von 80 x 80 cm oder 90 x 90 cm, kann sich der Einbau einer maßgefertigten bodengleichen Dusche lohnen. Steht jedoch in einem (kleinen) Bad nur dieses Standardmaß zur Verfügung, tut es auch eine einfache Duschwanne.
Duschrinne: Merkmale und Vorteile
Bei der Gestaltung einer modernen Badeinrichtung geht der Trend ganz eindeutig hin zur bodengleichen Dusche mit Duschrinne als Abfluss. Das angenehme Erlebnis, die Dusche ohne störende Barrieren zu betreten, steht hier eindeutig im Vordergrund. Auch in Neubauten wird aus diesem Grund heutzutage immer häufiger eine bodengleiche Dusche verbaut. Die Vorteile liegen auf der Hand.
Wenn die Dusche ebenerdig eingebaut ist, ist das Ein- und Aussteigen völlig problemlos möglich. Speziell für Rollstuhlfahrer oder auch ältere Menschen ist diese Nutzungsmöglichkeit von großer Bedeutung. Eine entsprechende Beschichtung sorgt für die gefahrlose Benutzung bei Feuchtigkeit, somit ist ein entspanntes Duscherlebnis garantiert.
Das elegante Design der bodengleichen Dusche ermöglicht eine attraktive und moderne Gestaltung der gesamten Badeinrichtung. Die Duschrinne als Ablauf gibt es mit diversen unterschiedlichen Design-Rosten, die es möglich machen, den Duschbereich nach den persönlichen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten.
Für den einfachen Einbau einer ebenerdigen Dusche gibt es inzwischen vorgefertigte Duschelemente zu kaufen. Zudem ist es möglich, sich diese individuell vom Handwerker anfertigen zu lassen, so dass sie sich optimal an die Gegebenheiten anpasst.
Ein Tipp: Die typische ebenerdige Dusche wird komplett gefliest. Hierbei gibt es einiges zu beachten. Wer kleine Fliesen verwenden möchte, der sollte sich darüber bewusst sein, dass sich der Putzaufwand dadurch deutlich erhöhen wird, denn kleine Fliesen haben bekanntlich viele Fugen – und die wollen besonders häufig geputzt werden. Bei großen Fliesen sollte dagegen bedacht werden, dass diese zum Fugenablauf abgesenkt werden müssen.
Duschwanne: Merkmale und Vorteile
Die klassische Duschwanne kennt jeder, zumindest aus seiner Kindheit. In vielen Haushalten findet man sie aber auch heute noch. Und auch ihre Vorteile dürften jedem geläufig sein. Trotzdem möchten wir sie hier nicht unerwähnt lassen:
- Die Duschwanne ist – vor allem in Kombination mit einer voll verschließbaren Duschabtrennung – absolut „auslaufsicher“. Das heißt: Egal wie sehr es beim Duschen spritzt, das Wasser bleibt stets innerhalb der Dusche, der Rest des Bades wird nicht nass.
- Aufgrund ihrer kompakten Maße eignet sich eine klassische Duschwanne auch für sehr kleine Bäder. Im Handel gibt es sie in zwei Standardmaßen (90 x 90 cm / 80 x 80 cm), so dass die Größe gut an die vorhandenen Platzverhältnisse angepasst werden kann.
- Die herkömmliche Duschwanne kann leicht nachgerüstet bzw. im Falle eines Defektes ausgetauscht werden. Hierbei sind keine aufwendigen Mauer- und Fliesenarbeiten notwendig, wie es bei einer ebenerdigen Dusche der Fall ist.
- Und last-but-not-least: Die klassische Duschwanne ist im Handel um einiges günstiger zu haben als eine ebenerdige Dusche mit Duschrinne. Auch ist der Installationsaufwand viel geringer und somit günstiger.
Welche Lösung passt für wen?
Die Wahl zwischen einer Duschwanne und einer Duschrinne hängt von verschiedenen Faktoren ab – u. a. Designvorlieben, Barrierefreiheit, Reinigungsaufwand und bauliche Gegebenheiten. Für die Duschwanne spricht vor allem die einfache Installation, da sie besonders in Standardmaßen sehr unkompliziert montiert werden kann. Sie bietet eine hohe Wasserdichtigkeit und ist aufgrund ihrer glatten Oberfläche einfacher zu reinigen. Zudem ist sie oft preiswerter als eine bodengleiche Dusche mit Duschrinne.
Nachteilig zu erwähnen ist die Stufe als Einstieg, was insbesondere für Personen mit eingeschränkter Mobilität schwierig ist. Optisch wirkt eine Duschwanne zudem weniger modern als eine bodengleiche Dusche, was bei der Badgestaltung für viele wichtig ist. Sie eignet sich daher besonders für Menschen, die eine kostengünstige und pflegeleichte Lösung suchen, sowie für Mieter, da sie einfacher nachzurüsten ist.
Eine Duschrinne hingegen ermöglicht zugleich eine bodengleiche Dusche, die vor allem durch ihre Barrierefreiheit viele Vorteile bietet. Sie fügt sich nahtlos in das Badezimmerdesign ein und sorgt für eine moderne, minimalistische Optik. Besonders in Bädern mit viel Platz wirkt sie edel und hochwertig.
Allerdings ist der Einbau aufwendiger, da der Boden entsprechend abgedichtet und mit einem geeigneten Gefälle versehen werden muss. Zudem erfordert sie mehr Pflege, da sich in der Rinne schneller Ablagerungen bilden können. Diese Lösung ist ideal für Menschen, denen eine ästhetische und barrierefreie Gestaltung wichtig ist und/oder die ihr Bad modernisieren bzw. altersgerecht umbauen möchten.
Fazit
Letztlich hängt die Entscheidung für oder gegen eine ebenerdige Dusche mit Duschrinne davon ab, welche Prioritäten man setzt. Wer eine praktische und kostengünstige Lösung bevorzugt, ist mit einer Duschwanne gut beraten. Die Duschrinne dagegen ist die optimale Wahl für ein modernes Bad mit Stil!
